Oben hast du gesehen, was man unter einer Output-Lücke versteht und was die Politik laut der „neoklassischen Synthese“ tun kann, um sie zu schließen. Versuche in der Geogebra-Anwendung, mithilfe der Instrumente der Fiskal- und Geldpolitik, die Output-Lücke zu schließen.

In der Interaktion siehst du eine hypothetische Volkswirtschaft. Auf der vertikalen Achse ist die Güterproduktion abgebildet. Der grüne Punkt stellt die Situation dar, bei der die Güterproduktion genau so groß ist, dass die Nachfrage dem Produktionspotenzial entspricht. Hier wird die Wirtschaft also weder über-, noch unterbeansprucht. Dieser Situation entspricht ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt, welches man auf der horizontalen Achse ablesen kann. Es liegt somit keine konjunkturbedingte Arbeitslosigkeit vor.

  1. Lass dir durch das entsprechende Häkchen die Output-Lücke anzeigen. Nun wird ein Zustand zu sehen sein, bei dem die Nachfrage größer oder kleiner ist als das Produktionspotenzial. Es liegt also ein Nachfrageboom oder ein Nachfragemangel vor. Dementsprechend droht eine Überhitzung am Arbeitsmarkt (Fall A im vorigen Lernabschnitt) oder keynesianische Unterbeschäftigung (Fall B).
  2. Setze die fiskalpolitischen Instrumente (Staatsausgaben, Steuererhöhungen) oder die Geldpolitik (Zinsniveau) so ein, dass die Wirtschaft wieder in einen stabilen Zustand versetzt und die Outputlücke geschlossen wird. Dazu musst du die obersten drei Schieberegler bedienen. Einen Schieberegler nach rechts bewegen bedeutet jeweils eine Erhöhung (der Steuern, der Zentralbankzinsen oder der Staatsausgaben).
  3. Ist es dir gelungen, die Output-Lücke zu schließen, erzeuge ein neues zufälliges Nachfrageniveau durch ein Klick auf das entsprechende Feld – und schließe die Output-Lücke erneut.
  4. Du hast sicher gesehen, dass es außerdem einen vierten Schieberegler gibt: Hier legst du fest, wie groß die Multiplikatorwirkung der Staatsausgaben ist. Umso weiter du den Regler nach rechts verschiebst, umso höher der Multiplikator. Was es damit auf sich hat, weißt du, wenn du dir die Anwendung zum einfachen keynesianischen Modell in Kapitel 2 anschaust. Da unter Wirtschaftsforscherinnen über die Höhe des Multiplikators immer wieder gestritten wird, kannst du hier überprüfen, wie die Staatsausgaben bei einem eher niedrigen oder eher hohen Multiplikator wirken.

Der Text „Ökonomie für Expertinnen: Schließe die Outputlücke!“ von Julian Becker, Till van Treeck ist lizenziert unter CC BY 4.0.

GeoGebra-Element „Schließe die Outputlücke!“ von Julian Becker ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0. Bitte beachten Sie außerdem die GeoGebra Lizenz.